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Brandenburg - Auch hier Tierschutz Fehlanzeige

Nutria fehlender Tierschutz Brandenburg

Auch Brandenburg führt nun eine massive Bejagung der Nutrias auf Wunsch der Jäger durch ( sie wollten im Vorfeld die Nutrias unbedingt ins Jagdrecht haben ), nun sogar auch qualvoll und tierschutzwidrig durch Aufhebung des Elterntierschutzes ( heißt Elterntiere dürfen getötet werden und man nimmt in Kauf, dass Jungtiere qualvoll verhungern, versterben ). Und das alles völlig sinnlos.

Warum sinnlos und kaum zu begründen ?

Nutriaschäden Brandenburg ?

Mehr dazu anhand der Zitate entsprechender offizieller Anfragen:

 

Zum Thema angeblich immenser Schäden und Kosten durch Nutrias in Brandenburg Zitate aus einer kleinen Anfrage Landtag Brandenburg/ Aug 2018 

Zitat "Vorbemerkung des Fragestellers

Nach Angaben von Jägern hat sich das Verbreitungsgebiet der südamerikanischen Tiere in den letzten Jahren erheblich vergrößert. Die Population wächst rasant an, was auch Probleme für die Wasser- und Bodenverbände mit sich bringt, weil Deiche und ganze Uferbereiche untergraben werden. 

 

( Anmerkung: ! Man beachte " nach Angaben der Jäger " ! )

Nun zu den Aussagen/ Beurteilung der tatsächlichen Situation:

 

Wie viele Nutria gibt es überhaupt in Brandenburg ?


"Frage 1: Wie hat sich die Nutriapopulation in Brandenburg in den letzten 5 Jahren entwickelt? 

(Bitte aufschlüsseln nach Anzahl der Tiere, Vermehrungsrate und Verbreitungsgebiet) 

 

Zu Frage 1: In Brandenburg gibt es inzwischen großflächige Vorkommen, die aber in der Regel noch keine geschlossene Verbreitung aufweisen. Das Hauptverbreitungsgebiet der Nutria befindet sich in Südbrandenburg, entlang von Havel und Oder. Die Art unterliegt keinem Monitoring, so dass zur Populationsentwicklung keine Aussagen möglich sind. "

 

( Anmerkung: Also sind die genannten Bestandsexplosionen zu diesem Zeitpunkt eher subjektiv und nicht ausreichend belegt )

Wo sind die ganzen Deichschäden ?


"Frage 3: Wie hoch war der Aufwand für die Gewässerunterhaltungsverbände in Brandenburg aufgrund der von Nutrias verursachten Schäden in den letzten 5 Jahren? (Bitte aufschlüsseln nach der jeweiligen Maßnahme der Schadensbeseitigung und den Kosten) 

 

Zu Frage 3: Hierzu liegen der Landesregierung keine Informationen vor. "

 

( Anmerkung: Wenn nichts vorliegt, scheint es ja entweder keine Schäden zu geben bzw. keine gravierenden )

Wurde das Ökosystem bisher durch die Nutrias geschädigt ?


Frage 4: Welche Auswirkungen auf das Ökosystem hat die Ausbreitung der Nutrias in Brandenburg? 

(Bitte aufschlüsseln nach beobachteten Rückgängen der jeweiligen Tier-, Pflanzen- und Insektenarten im Verbreitungsgebiet der Nutrias während der letzten 5 Jahre) 

 

Zu Frage 4: Der Landesregierung liegen keine Informationen über nachteilige Auswirkungen der Nutria auf Ökosysteme in Brandenburg vor. 

 

( Anmerkung: gleiches wie unter Frage 3, wenn nichts vorliegt, scheint es ja nicht so gravierend zu sein oder garnicht vorhanden )

Welche Schäden / Kosten sind bisher der Landwirtschaft, Fischereiwirtschaft und Forstwirtschaft durch die Nutrias entstanden ?


 "Frage 6: Welche Auswirkungen hatte die Ausbreitung der Nutrias in Brandenburg auf die Bereiche Landwirtschaft, Fischereiwirtschaft und Forst in den letzten 5 Jahren?

(Bitte aufschlüsseln nach Schäden, Kosten der Schadensbeseitigung und geschätzten Kosteneinbußen aufgrund von indirekten Faktoren wie Fischrückgang, Ernteschäden, etc. in den betroffenen Gebieten) 

 

Zu Frage 6: Hierzu liegen der Landesregierung keine Hinweise auf nachteilige Auswirkungen (Schadensmeldungen) vor. "

 

( Anmerkung : wie gehabt, siehe oben )

 

>> Quelle:

https://www.parlamentsdokumentation.brandenburg.de/parladoku/w6/drs/ab_9400/9472.pdf

Auch interessant zur aktuellen Lage in Brandenburg, folgender Artikel:

" Hochwasserschutz

Oder-Deich ist noch sicher, aber gefährdet "


Kein Wort von Schäden durch Nutrias !!

Wie man unschwer erkennen kann, scheinen hier wohl alle den Nutrias gemachten Vorwürfe nur dem "Jägerlatein" zu entspringen, oder aber die Regierung ist völlig unwissend, was aber auch bedenklich wäre.

Denn Unwissenheit sollte keine Basis sein um tödliche Maßnahmen zu fordern und sogar tierschutzwidrige Tötungen zuzulassen. Ebenso keine gute Grundlage für die damit verbundenen immensen Kosten. ( "Gruß an den Bund der Steuerzahler" )

Ein Beispiel ( von vielen ) für unblutigen Deichschutz 


Nutria Deichschutz in Brandenburg

Zum Thema, wie man durchaus erfolgreich ohne qualvolle Bejagung agieren kann ( sogar am Beispiel Brandenburg ) 

 

Zitat "Eine Eindämmung ( Anm.: der Schäden ) erfolgt auch durch jährlich zweimal durchgeführte Komplettpflege (Schafhutung) der Hochwasserschutzanlagen und Vorländer. Des Weiteren werden Präventivmaßnahmen, wie z.B. der Einbau von Wühltierschutz, durchgeführt.

 In den Bereichen, in denen 2017 Wühltierschutz eingebaut wurde, ist es bisher nicht zu weiteren Schäden gekommen. Diese Verfahrensweise wird weiter verfolgt. "

Zitat Ende

Quelle: Aus einer kleinen Anfrage an den Landtag Brandenburg Nov 2018

https://s3.kleine-anfragen.de/ka-prod/bb/6/9931.pdf


Möglichkeiten bestehen also, wenn man will. Und dort, wo man sie anwendet, funktionieren sie auch, wie man sieht.

Das "Fachwissen" der "Profis"


Nutria zu den "Jägergeschichten"

Beschämend sind auch immer wieder, neben der immensen angestrengten medialen Hetze (offiziell nennt es sich Öffentlichkeitsarbeit zur Vermittlung der Notwendigkeit einer Tötung der Tiere ), die Aussagen und der Wissensstand der Jäger ( die sich ja als die kompetenten Fachleute  bezeichnen ) , die natürlich traurigerweise regelmäßig ungeprüft von sämtliche Journalisten wiedergegeben werden.

Dabei gibt es nun mal Fakten, wie beispielsweise die Anzahl der Tage, die ein Jahr hat, die unumstößlich sind.

 

Aber auch hier scheinen Jäger in einer " anderen Welt " zu leben.

Aktuelles Beispiel-Zitat:

"Im Gegensatz zu den heimischen Nagern pflanzen sich die aus Südamerika stammenden Nutrias oft drei- bis viermal im Jahr und die aus Nordamerika kommenden Bisams sogar das ganze Jahr über fort, sind also faktisch ununterbrochen mit dem Nachwuchs beschäftigt“, erläutert Julia Götze, Referentin der Obersten Jagdbehörde des Landes Brandenburg: „Deshalb mussten wir eine Ausnahmeregelung beschließen.“

Zitat Ende

 

Nun, die Nutrias haben eine für Nagetiere recht lange Tragzeit von 132 Tagen. Das macht bei einem 365 Tage dauerndem Jahr exakt max. 2,7 Würfe ! 

 

Aber Fakten scheinen nicht zu interessieren wenn sie dem Töten im Weg stehen, da "erfindet" man lieber eigene Vermehrungsraten und alternative Fakten.

Weiteres Zitat von selbiger Person 

"....dass sie ebenso wie Waschbären und Marderhunde die einheimischen kleinen Säugetiere wie Stein- und Baummarder, Mauswiesel oder Iltis verdrängen. Und Vogelarten, die am Boden brüten, ausrotten."

Zitat Ende

Auch hier, man könnte sagen, bewusste Fehlinformation oder komplette Unwissenheit.

Denn sowohl Bisam, als auch Nutria dienen den Mardern beispielsweise als Beutetiere, fördern somit deren Bestände. Ebenso siedeln sich nachweislich einige Vogelarten gerade erst durch die Anwesenheit der Nutrias an. Siehe Gute Argumente für die Nutrias.

Und solche und ähnliche haarsträubende Aussagen finden sich zu Hauf, leider in vielen Artikel, Berichten oder Verlautbarungen. 

Der ganze " erquickende Artikel" nachzulesen hier

https://m.tagesspiegel.de/berlin/schluss-mit-schutz-nutrias-und-bisams-duerfen-in-brandenburg-gejagt-werden/25192984.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

 

Der eigentliche Grund warum der Elterntierschutz bei den Nutrias aufgehoben werden soll 


Der Grund für die Forderung nach Aufhebung des Elterntierschutzes ( in Brandenburg, Niedersachsen und Bremen ) wurde er nun ja bereits aufgehoben ) ist weniger die Sorge um die Deiche, sondern eher die Sorge der Jäger andernfalls evtl. verklagt zu werden ( wie bereits in der Vergangenheit schon mal geschehen ), falls man ein Elterntier tötet. Die Aufhebung des Schutzes führender Elterntiere erfolgte immer auf Wunsch und Drängen der Jäger.

 

Die vielgepriesene Waidgerechtigkeit scheint perse in der Jagd nur noch ein Relikt bzw Mythos aus Vorzeiten zu sein.

Fazit

 

All diese Entwicklungen sind erschreckend, bedenklich und traurig.

Es scheint ein allgemeiner Tötungswahn ausgebrochen zu sein, ob nun hier oder auch in anderen Bereichen.

Und auffällig immer wieder, wie ganz offensichtliche Fakten und Tatsachen ignoriert, negiert werden.

Der Mensch rühmt sich als intelligente, edle Art. Zu finden ist davon leider viel zu wenig.

 

Deutschland steuert hier im völlig unnötigem Wahn auf eine Ausrottung einer weiteren Art zu. ( die übrigens nirgends gefordert wird, auch nicht von der EU

Nutrias, die in ihren Ursprungsländern schon als gefährdet gelten, lokal ausgerottet. ( siehe IUCN REDLIST ) 

 

Und leider ist es nur eine Art von vielen, denn auch vor heimischen Tierarten machen Jäger und Co. nicht halt.

Denn auch der Feldhase beispielsweise, heimische Art, das Symboltier schlechthin für Ostern, wird ebenso gnadenlos bejagt und ist stellenweise kaum mehr zu finden. Statt ihm wenigsten mal eine Schonzeit von mehreren Jahren zu gönnen, zumal auch er, wie die immer weniger werdenden Kaninchen, von neuen aggressiven Seuchen bzw. tödlichen Infektionen wie RHD2 betroffen ist, die innerhalb von Stunden zum Tode führen. Nein, auch ihm wird keine Gnade gegönnt.

 

Alles nur, damit ein paar Menschen ihrem lebensfeindlichen und lebensverachtendem Hobby nachgehen können bzw. Verantwortliche für Deiche und Wasserwege , im Falle Nutria, von eigentliche Problemen ablenken wollen.

 

Denn eins steht fest, die Bejagung der Nutrias wird nicht die Fehler der Vergangenheit ausgleichen können, wie die Begradigungen der Flüsse, die Versiegelungen der Flächen, die fehlenden, falschen Instandhaltungen, die Schäden durch den Klimawandel mit Rissen in Deichen durch Dürren, Abbrüchen, Erosion durch Starkregenfälle und und und.

Diese und weitere Ursachen für Schäden hier

 

Nachzulesen alles auf den diversen Unterseiten der Webseite mit entsprechenden Verlinkungen. Sowie auch bei Eigenrecherche im Netz, fernab von "aufmersamkeitserregenden" Artikelüberschriften.

 

Eigentlich sollte die Menschheit mal an einem Punkt ankommen, wo jedes Leben und die Natur mit Respekt betrachtet wird und künftige Tötungen und Zerstörungen, wenn überhaupt, gut begründet sein sollten bzw. Alternativen angestrebt werden.

Diese können im Falle Nutria wie oben aufgeführt z.B. aus mechanischen Maßnahmen bestehen oder in anderen Fällen durch alternative Bestandsregulierung erfolgen.

Nutria Brandenburg

"Wir müssen die Natur nicht als unseren Feind betrachten,

den es zu beherrschen und überwinden gilt,

sondern wieder lernen, mit der Natur zu kooperieren. 

Sie hat eine viereinhalb Milliarden lange Erfahrung

Unsere ist wesentlich kürzer."

Hans-Peter Dürr ( Dt. Physiker, *1929 )

Zum Nachlesen bzw. Vertiefen :


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