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Sind Nutrias gefährlich bzgl. der Übertragung von Leptospirose oder anderer Erkrankungen ?


„ Die Nutrias stellen kein Gesundheitsrisiko dar, 
wie tief gehende Untersuchungen von Instituten für Veterinärepidemiologie zeigen.
Diese haben eine sehr niedrige positive Rate und Form von Leptospirose festgestellt, die aber vergleichbar mit denen der anderen Wildtiere sind, die sich hier befinden. ”   ( S.Venturini )

Ausführliches Script zur wissenschaftlichen Untersuchung von Leptospirose (2010) in Bezug auf die Nutrias 

 

Was ist Leptospirose ?


Die Leptospirose ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die durch bestimmte Erreger , die sogenannten Leptospiren ( Spirochäten ) verursacht wird.
Es ist eine Zoonose , die aber hauptsächlich in tropischen und subtropischen Ländern vorkommt.
In Deutschland werden pro Jahr ca. 50 Fälle beim Menschen diagnostiziert. In etwa 90 Prozent der Fälle verläuft die Erkrankung ähnlich einer Grippe .
Beim Pferd wird sie z.B. auch als Auslöser der periodischen Augenentzündung angenommen.
Wirtstiere sind hauptsächlich Nagetiere , aber auch zahlreiche weitere Wild- und Nutztiere ( u.a. Schweine, Rinder, Hunde, Igel )
Die Infektion erfolgt entweder durch direkten Kontakt (offene Wunden) mit erregerhaltigem Urin oder durch kontaminiertes Wasser oder Schlamm.
 
Ausführliche Information über Leptospirose 
z.B beim RKI (Robert Koch Institut/ Berlin)
und
Leptospirose in Deutschland: Aktuelle Erkenntnisse zu Erregerspezies, Reservoirwirten und Erkrankungen bei Mensch und Tier
     
 

" Nutrias übertragen keine Leptospirose,


- Untersuchungen von Tierärzten, Biologen und Institute für Veterinärepidemiologie belegen es."

Artikel von Dr. Samuele Venturini bzgl. Nutrias und Übertragung von Leptospirose

Wir reagieren hiermit als Anwort auf die Aussage des forensischen Tierarztes Dr. Luca Migliorisi in der Rubrik " Ihre Fragen " ,über die angeblichen Gefahren für die Gesundheit, die von den der Spezies Nutria ( Myocastor coypus ) ausgehen sollen, insbesondere im Hinblick auf die Übertragung von Leptospirose .
 
Ich bedauere, festzustellen, dass Dr. Migliorisi , der sich sehr gut auf diesem Gebiet auskennen sollte, die wichtige Unterscheidung zwischen serologische und mikrobiologische Analyse entgangen ist. Ein wesentlicher Unterschied , da die erste die bloße Anwesenheit von Antikörpern ( aufgrund der einfachen Aussetzung einer Infektion) und in der zweiten die reale Gegenwart des Bakteriums als Krankheitüberträger zeigt.
 
In der Tat, wie deutlich auf der der 1. Internationalen Konferenz über Nutria festgestellt -gehalten am 18.06.2011 in Pavia - und wie immer wieder die Analysen der Institute für Vetrinärepidemilogie zeigen, stellen Nutrias in Italien kein Risiko für die Hygiene und Gesundheit dar.  Der Prozentsatz der Individuen mit einem positiven Befund auf die Antikörpertests war minimal, und es ist meistens nur in sehr seltenen Fällen gelungen, den Krankheitserreger im Tier zu isolieren, den man somit als sekundären und gelegentlichen Überträger der Krankheit bezeichnen muss.
 
Bevor Sie nun übereilt urteilen und die Aussage treffen, Nutrias seien Überträger von gefährlichen Krankheiten (vielleicht zur Förderung von wirkungslosen sowie verschwenderischen Pläne zur Bestandsregulierung durch Tötung) wäre es eine Pflicht, sich ernsthaft über die Daten und Methoden zu erkundigen
 
Wir erinnern, unter Berufung auf zuverlässige Quellen ( Ispra ), dass die Aussetzung von Tieren für die Jagd eine der Hauptursachen für die Verbreitung von Krankheiten ist und dass, statistisch gesehen,, die Wahrscheinlichkeit sich an zahlreiche und unterschiedliche Krankheiten über unsere Haus- und Hoftiere anzustecken, viel höher ist."
( Artikel von Samuele Venturini  / Übersetzung Antonio Di Monaco )
 
Einzusehen auf folgenden Seiten:
" Le Nutrie NON portano leptospirosi : le analisi eseguite da VERI veterinari, biologi e IZ lo dimostrano " ( 26 maggio 2012 )

 

Weiterer Artikel bzgl. Nutrias und Leptospirose

( von Samuele Venturini / 2009 )

 

- Leptospirose e Nutrie: Un´Analisi critica, biologica e scientifica - 

Leptospirose und Nutrias:

Eine kritische, biologische und wissenschaftliche Analayse

 

http://nutria-myocastor.blogspot.de/2009/03/leptospirosi-e-nutrie-un-critica.html

 Übersetzung folgt ...

 

weitere Publikationen zum Thema u.a.


The presence of Leptospira in coypus (Myocastor coypus) and rats (Rattus norvegicus) living in a protected wetland in Tuscany (Italy)  (FRATINI, F., B. TURCHI, V. V. EBANI, F. BERTELLONI, A. GALIERO, D. CERRI) 2015

Department of Veterinary Sciences, University of Pisa, Viale delle Piagge, Pisa, Italy

 

„The present research seems to confirm the minor zooepidemiological role of coypus in the study area; these data are in agreement with two previous studies carried out in Italy

(FARINA and ANDREANI, 1964; FARINA and ANDREANI, 1970).“

schwimmendes Nutria

Andere Erkrankungen


Bzgl. anderer Erkrankungen dienen die Nutrias nur als Wirt für Krankheiten, die es bei uns bereits schon gibt.
D.h. sie selber nehmen diese Krankheitserreger durch die hier lebenden Tiere und die sie umgebende Umwelt auf.
Dabei gilt es zu bedenken, dass eine Infektion, wie bei jedem anderen Lebewesen, vor allem dann geschieht, wenn die Tiere durch äußere Einflüsse gestresst werden. Sei es durch Bejagung oder Schädigung bzw. Verschmutzung/ Vergiftung der Umwelt.
Auch lt. LANUV besteht ausgehend von den Nutrias keinerlei Gefahr für die menschliche Gesundheit


https://neobiota.naturschutzinformationen.nrw.de/neobiota/de/arten/tiere/6553/invasivitaet


Wie auch das Robert Koch-Institut
( Nagetiere und Nagetier- assoziierte Krankheitserreger Seite 359 )

Fuchsbandwurm


 

Ein Nachtrag bzgl der neulich behaupteten Gefahr, Nutrias würden den Fuchsbandwurm übertragen:

Nein, hier ist anzunehmen, das der Verfasser bei der Recherche die Nutrias mit dem Bisam verwechselt haben ( Biberratte mit Bisamratte ).

Nutrias stellen lediglich einen Fehlwirt ( wie der Mensch ) für den Fuchsbandwurm dar, können ihn aber nicht weitergeben bzw. ausscheiden.

 

"Untersuchungen in Deutschland, dass die Nutria ein weiterer Wirt für den Fuchsbandwurm darstellen könnte, zeigten dafür keine Bestätigung. Hingegen war der Befall beim Bisam signifikant höher. Dies lässt sich möglicherweise systematisch erklären, da die Nutria zur Familie der Myocastoridae zählt und der Bisam zu den Arvicolidae, die in Europa die Hauptgruppe der Zwischenwirte von Echinoccocus multilocularis darstellen.  (HARTEL ET AL. 2004)."

Quelle: 

Daniel Scheide / Ökologie,Verbreitung, Schäden und Management von "Myocastor coypus" in Deutschland im internationalen Vergleich / 2012

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