Gewässerrandstreifen

Nutria am Ufer

"Die Anlage von Uferrandstreifen hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem wichtigen Instrument des kooperativen Gewässerschutzes mit der Landwirtschaft entwickelt.

Die Anlage von ausreichend breiten und möglichst dauerhaft begrünten Uferrandstreifen trägt dazu bei, diffuse Einträge von Nährstoffen, Pflanzenschutzmitteln und Feinsediment in die Oberflächengewässer zu minimieren.

Die Uferrandstreifen bilden einen Puffer zwischen landwirtschaftlich genutzten Flächen und Gewässern, die Beeinträchtigung der Gewässer auch gegenüber den Folgen des Klimawandels wird gemildert.

Darüber hinaus werden durch Uferrandstreifen Biotope besser miteinander vernetzt. Maßnahmen zur Bereitstellung und Entwicklung von Uferrandstreifen müssen daher ausgeweitet werden. 

 

Aktuell werden in Nordrhein-Westfalen rund 2.000 km Uferrandstreifen im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen gefördert. Über Flurbereinigungsmaßnahmen sind viele Uferrandstreifen geschaffen und zum Teil auch erworben worden, die teilweise der natürlichen Gewässerdynamik unterliegen."

 

Quelle:

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

des Landes Nordrhein-Westfalen (MKULNV) 

Biodiversitätsstrategie NRW (2015)

Auch neuste Studien belegen es : In die Natur zu investieren lohnt sich


Immer wieder beklagt man sich über Schäden an den Ufern, sehr oft auch Landwirte, die von "spektakulären" Einbrüchen ihrer Traktoren berichten. Oft wird dies dann als Argument gegen die Nutrias aufgeführt.
Dabei hätte man diese und andere Probleme nicht, wenn man sich an den eigentlich verlangten Gewässerrandstreifen von mindestens 5 Metern halten würde, so wie es das Wasserschutzgesetz vorsieht. Hier werden aber leider viel zu oft Ausnahmen gemacht, gewollt oder ungewollt.
Dieser Gewässerrandstreifen hat aber einen enormen Nutzen für die Natur, aber auch für den Menschen.
Zu diesem Ergebnis kam auch die TEEB-Studie

Zitat: 

"Einen Gewässerrandstreifen nicht landwirtschaftlich zu nutzen, sondern ihn der Natur zu überlassen, ist gesellschaftlich gesehen eine hervorragende Investition: Allein der Nutzen für die Wasserqualität in Bächen und Flüssen, für Meeresschutz, Fischfang  und die biologische Vielfalt ist fast doppelt so groß wie die aufgewendeten Kosten (Faktor 1,8)."


https://www.idiv.de/de/news/news_single_view/244.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=&cHash=2d5776378183b5e9e6bf087b1fc62c0c


https://www.ufz.de/export/data/global/190505_TEEB_DE_Landbericht_Langfassung.pdf

Neue Studie 2021


Insektenschutz - Gewässerrandstreifen erhöhen die Artenvielfalt deutlich

Gewässerrandstreifen führen zu 40 % mehr Biomasse an Insekten und zu 16 % mehr Arten. 

Das zeigen erste Ergebnisse von Studien der LfL Bayern.“


Artikel mit Link zur Studie

https://www.topagrar.com/acker/news/gewaesserrandstreifen-erhoehen-die-artenvielfalt-deutlich-12637622.html


Beispiel für fehlende Gewässerrandstreifen


fehlender Randstreifen an der Issel
Mehr zu Gewässerrandstreifen
- Gewässerrandstreifen, Raum für naturnahe Gewässerufer -
Bedeutung, Funktion und Gestaltung / UMG Ingenieurbüro für Ökologie

Erhalt von Flussauen ist Hochwasserschutz


Technische Universität München / 2017

TUM - Studie geht den Flüssen auf den Grund

 

" ...Um die im Gewässergrund lebenden Arten zu retten – und die Menschen vor drohendem verheerendem Hochwasser zu schützen – brauchen Flüsse wieder mehr Raum, Vielfalt und Freiheit. ..."


" Allein eine Verhinderung der Erosion, wie sie die Wasser- und Fischwirtschaft seit langem fordert, hilft Gewässern folglich nicht“, konstatiert Professor Auerswald. Über viele Jahrzehnte befestigt und gestaut, begradigt und vertieft, fehle den Flüssen vor allem ihre natürliche Fließgeschwindigkeit. Ebenso fehlt die Auenlandschaft am Ufer, um – auch bei Hochwasser – das Flussbett verändern zu können. Die Diagnose zur Moosach: „ein Gerinne, kein Fluss mehr“, sei auf alle Flüsse in Bayern und weltweit übertragbar, sagt der TUM-Professor.

 

https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/detail/article/34198/

Viele " Probleme " wären gelöst ...


Mit ausreichend breiten Uferrandstreifen würde auch der größte Teil des Konfliktpotenzials in Bezug auf die Nutrias wegfallen, z.B. :

- keine Fraßschäden 
an Feldfrüchten, da Nutrias spontane natürliche Vegation am unmittelbaren Gewässerrand bevorzugen. Dies belegen Studien, sowie auch praktische Erfahrungen in beispielsweise Argentinien.

- keine Einbrüche 
von Traktoren oder Weidetieren, da die Höhlen der Nutrias in der Regel nur max. 6 Meter lang und unverzweigt sind.

Auch die Sorge der Gewässerpflege in punko übermässiges Wachstum von Gewässerpflanzen bzw. Zuwuchern der Gewässer könnten Nutrias ökologisch und schonend ohne jeglichen Kosten und Zeitaufwand seitens des Menschen übernehmen. Immerhin fressen sie pro Tag bis zu 25 % ihres Körpergewichts. ( sogar solche Pflanzen wie die ungeliebte Wasserpest )
Dass dies hevoragend funktioniert zeigt sich am Beispiel Münsterland. 
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