"Die Anlage von Uferrandstreifen hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem wichtigen Instrument des kooperativen Gewässerschutzes mit der Landwirtschaft entwickelt.
Die Anlage von ausreichend breiten und möglichst dauerhaft begrünten Uferrandstreifen trägt dazu bei, diffuse Einträge von Nährstoffen, Pflanzenschutzmitteln und Feinsediment in die Oberflächengewässer zu minimieren.
Die Uferrandstreifen bilden einen Puffer zwischen landwirtschaftlich genutzten Flächen und Gewässern, die Beeinträchtigung der Gewässer auch gegenüber den Folgen des Klimawandels wird gemildert.
Darüber hinaus werden durch Uferrandstreifen Biotope besser miteinander vernetzt. Maßnahmen zur Bereitstellung und Entwicklung von Uferrandstreifen müssen daher ausgeweitet werden.
Aktuell werden in Nordrhein-Westfalen rund 2.000 km Uferrandstreifen im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen gefördert. Über Flurbereinigungsmaßnahmen sind viele Uferrandstreifen geschaffen und zum Teil auch erworben worden, die teilweise der natürlichen Gewässerdynamik unterliegen."
Quelle:
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen (MKULNV)
Biodiversitätsstrategie NRW (2015)
Zitat:
"Einen Gewässerrandstreifen nicht landwirtschaftlich zu nutzen, sondern ihn der Natur zu überlassen, ist gesellschaftlich gesehen eine hervorragende Investition: Allein der Nutzen für die Wasserqualität in Bächen und Flüssen, für Meeresschutz, Fischfang und die biologische Vielfalt ist fast doppelt so groß wie die aufgewendeten Kosten (Faktor 1,8)."
https://www.ufz.de/export/data/global/190505_TEEB_DE_Landbericht_Langfassung.pdf
„Insektenschutz - Gewässerrandstreifen erhöhen die Artenvielfalt deutlich
Gewässerrandstreifen führen zu 40 % mehr Biomasse an Insekten und zu 16 % mehr Arten.
Das zeigen erste Ergebnisse von Studien der LfL Bayern.“
Artikel mit Link zur Studie
Technische Universität München / 2017
TUM - Studie geht den Flüssen auf den Grund
" ...Um die im Gewässergrund lebenden Arten zu retten – und die Menschen vor drohendem verheerendem Hochwasser zu schützen – brauchen Flüsse wieder mehr Raum, Vielfalt und Freiheit. ..."
" Allein eine Verhinderung der Erosion, wie sie die Wasser- und Fischwirtschaft seit langem fordert, hilft Gewässern folglich nicht“, konstatiert Professor Auerswald. Über viele Jahrzehnte befestigt und gestaut, begradigt und vertieft, fehle den Flüssen vor allem ihre natürliche Fließgeschwindigkeit. Ebenso fehlt die Auenlandschaft am Ufer, um – auch bei Hochwasser – das Flussbett verändern zu können. Die Diagnose zur Moosach: „ein Gerinne, kein Fluss mehr“, sei auf alle Flüsse in Bayern und weltweit übertragbar, sagt der TUM-Professor.
https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/detail/article/34198/